Wenn neue didaktische Methoden implementiert werden, ist es gut zu evaluieren - und zwar von allen möglichen Blickwinkeln (360°-Evaluation) aus. Dazu wurden die Studierenden, Mitarbeitenden und Patienten:innen befragt, sowohl schriftlich als auch in mündlichen Feedbackrunden. Ein Teil der Ergebnisse floss direkt in die Weiterentwicklung der Ausbildungsstationen ein. Bestimmte Aspekte wurden gemeinsam mit Studierenden und Mitarbeitenden verbessert, neue Unterrichtsangebote, wie das klinische Reflexionstraining, entwickelt oder andere, wie der kardiologische und radiologische Unterricht, auf Wunsch der Studierenden neu implementiert.

Aber Feedback, Befragungen und Evaluation sind auch für die Forschung  wichtig. Unsere Ergebnisse zeigen, dass das didaktische Konzept der Ausbildungsstation nicht nur Studierendenzentriert ist, sondern auch prima in ein Patientenzentriertes Curriculum passt.

Insgesamt haben wir zwischen 2009 und 2015 fast 1150 Patient:innen der drei Ausbildungsstationen Innere Medizin, Kinder- und Jugendmedizin sowie Neurologie befragt. Fast die Hälfte beantwortete die schriftlichen Fragen (Picker-Fragebogen zur Patientenzufriedenheit). Eine übergroße Mehrheit der Patien:innen würden die Ausbildungsstationen ihren Freunden und Familien weiterempfehlen. Der Behandlungserfolg ist ähnlich hoch verglichen mit Patient:innen desselben Fachbereichs, die nicht auf der Ausbildungsstation behandelt wurden (Matched Data krankenhausintern als auch bundesweit).

Fast 80% der Patient:innen haben den Eindruck, dass sich die Integration der Studierenden in das therapeutische Team positiv auf ihre Behandlung ausgewirkt hat. Insbesondere die Kommunikation mit dem ärztlichen Team wurde als sehr gut charakterisiert. Die Problemhäufigkeit im Arzt-Studierenden-Patientenverhältnis auf der Ausbildungsstation lag signifikant unter den Vergleichszahlen bundesweiter internistischer, pädiatrischer bzw. neurologischer Stationen (Matched Data krankenhausintern als auch bundesweit). Diese Ergebnisse decken sich mit denen der Pilotphase (je 16 Wochen im Herbst 2007 und 2008). 

Genauere Angaben finden Sie dazu im Bereich Forschung.

Einige der Pubikationen

Scheffer, C., Tauschel, D., Cysarz, D., Hahn, E. G., Längler, A., Riechmann, M., & Edelhäuser, F. (2009). Learning by active participation in clinical care-a feasibility study of a clinical education ward in internal medicine. GMS Z Med Ausbild, 26(3).

Scheffer, C., Tauschel, D., Neumann, M., Lutz, G., Valk-Draad, M., & Edelhäuser, F. (2013). Active student participation may enhance patient centeredness: patients' assessments of the clinical education ward for integrative medicine. Evidence-Based Complementary and Alternative Medicine, 2013. http://dx.doi.org/10.1155/2013/743832

Scheffer, C., Valk-Draad, M. P., Tauschel, D., Büssing, A., Humbroich, K., Längler, A., ... & Lutz, G. (2018). Students with an autonomous role in hospital care–patients perceptions. Medical Teacher, 40(9), 944-952., DOI: 10.1080/0142159X.2017.1418504

weitere Veröffentlichungen finden Sie hier