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Was ist ein Longitudinal Integrated Clerkship?

 Longitudinal Integrated Clerkships bieten eine Alternative zu dem traditionellen klinischen Abschnitt im Medizinstudium an. Vom Consortium of Longitudinal Integrated Clerkships (CLIC) werden diese als eine Form des klinischen Medizinstudiums definiert: 

  1. Medizinstudierende nehmen an der umfassenden Versorgung von Patient:innen über einen längeren Zeitraum hinweg teil. 
  2. Sie pflegen kontinuierliche Beziehungen zu den betreuenden Ärzt:innen dieser Patient:innen. 
  3. Sie erwerben den Großteil der klinischen Kernkompetenzen des Studienjahres gleichzeitig in mehreren Disziplinen. 

Quelle: clicmeded.com

Der Begriff „Longitudinal“ bedeutet, dass die Ausbildung an einem Ort – z.B. einem Krankenhaus und umliegende Praxen - über einen längeren Zeitraum – mindestens sechs Monate – hinweg kontinuierlich stattfindet. Das unterscheidet sich deutlich von den sonst üblichen kurzen Blockpraktika oder Famulaturen, die meist nur zwei bis vier Wochen dauern. 

Der Begriff ‚Integrated‘ bezieht sich auf die Tatsache, dass die Studierenden die jeweiligen Fächer nicht nacheinander und getrennt voneinander lernen, sondern gleichzeitig entlang der Fragen und Themen, die sich aus der Mitversorgung stellen. Dies ermöglicht eine integrierte und nachhaltige Lernerfahrung, da man ein Fach nicht nur für wenige Wochen lernt und die gelehrten Inhalte mit konkreten Patient:innen verbindet.  

Der Begriff ‚Clerkship‘ bezieht sich auf die klinisch-praktische Phase im Medizinstudium.

Lernen in echter Kontinuität

Das LIC basiert auf dem Prinzip der Kontinuität – und schafft so ein besonderes Lernumfeld: 

  1. Versorgungskontinuität: Langfristige Beziehungen zu Patient:innen und betreuenden Ärzt:innen 
  2. Lernkontinuität: Begleitung durch feste Lehrpersonen 
  3. Umfeldkontinuität: Arbeit in denselben Praxen und Kliniken über mehrere Monate (Hirsh et al. 2007) 

Diese Stabilität ermöglicht nicht nur tiefere Einblicke in die Versorgung, sondern auch eine kontinuierliche Entwicklung der eigenen beruflichen Identität. 
Studierende wachsen schrittweise in die ärztliche Rolle hinein – und verstehen zunehmend, wofür sie lernen. Die Motivation entsteht dabei nicht primär durch Prüfungen, sondern aus der Erfahrung, wirksam zu sein und Verantwortung zu übernehmen.